Regen prasselte gegen die bodentiefen Fenster der Loft-Wohnung, ein unerbittliches Getöse, das das ferne Brummen der Stadt unten ĂĽbertönte. Zoe und Marks gemeinsamer Raum, ein umgebauter Lagerraum mitten im städtischen Trubel, fĂĽhlte sich wie eine eigene Welt an – rohe Ziegelwände mit halbfertigen Leinwänden, Farbspritzer auf dem Hartholzboden und der schwache Geruch von Terpentin, der sich mit dem erdigen Moschus ihres bevorstehenden Sturms mischte. Sie waren KĂĽnstler durch und durch, ihr Leben ein Wirbel aus nächtlichen Skizzen und kĂĽhnen Ausstellungen, aber heute, mit dem Himmel, der seine Wut entfesselte, wandte sich all diese kreative Glut nach innen und zĂĽndete einen Hunger an, der seit Monaten in ihnen schwelte, seit ihre Blicke sich zum ersten Mal in einer ĂĽberfĂĽllten Galerieeröffnung getroffen hatten. Zoe stand am Fenster, ihre schlanke Gestalt silbern gegen den grauen Regenguss, bekleidet nur mit einem lockeren Tanktop, das durch die Feuchtigkeit an ihren Kurven klebte, und einem Paar schwarzer Spitzenhöschen, die hoch…